Welcome to my blog. You will find here some news and texts that come side by side to my artistic activities as choreographer, dancer and performer.

Wednesday 27 February 2013

The trailer of CLEVER PROJECT

CLEVER TEAM - Radek Hewelt and Filip Szatarski - just released the trailer of their latest production: CLEVER PROJECT.




Camera: Thomas Marschall
Video editing: Stephan Richter
Performing: Radek Hewelt and Filip Szatarski

The video recording took place during the performances of CLEVER PROJECT on 9,11,12 February at WUK in Vienna.

The trailer is also released on Vimeo:
https://vimeo.com/60596203
and YouTube:
http://www.youtube.com/watch?v=6otdmhvUHSY

The website of CLEVER PROJECT is online!

CLEVER TEAM - Radek Hewelt and Filip Szatarski - has just released a website dedicated to the latest performance of the duet: "CLEVER PROJECT"

cleverprojectcontact.wix.com/cleverproject

Recently we released the website on which you can find the information about our CLEVER PROJECT. The piece had its premiere on 9 February 2013 and now we're getting ready for further shows.




If you want to know more about the project, please go to:
cleverprojectcontact.wix.com/cleverproject
Besides the texts about the performance you'll find the photo gallery, videos, info about the production and the team. You can also listen to the some music that is present in the show.

Monday 11 February 2013

CLEVER PROJECT - review after premiere

"Es könnte dein letzter Tag sein"

Radek Hewelt und Filip Szatarski tanzen ein "Clever Project" im Wiener WUK 


Wien - Die Kunst ist eine Krisengewinnlerin - vorausgesetzt, sie ist clever. Also nicht die Kunst selbst, sondern vor allem allerlei Händler, Agenten und Spekulanten. Die beiden Performer Radek Hewelt und Filip Szatarski wollen als Clever Team auch möglichst schlau sein. Deswegen ist ihr "Clever Project", derzeit als Uraufführung im Wiener Wuk zu sehen, so ergreifend.

 Die beiden wissen natürlich, dass mit zeitgenössischem Tanz absolut kein Reibach zu machen ist. Trotzdem muss es doch möglich sein, wenigstens ein paar Wetten darauf abzuschließen. Dies soll hier getestet werden. Das Publikum weiß gleich um seinen ersten Bonus: Es sieht zehn Performances zum Preis von einer.


 Ein zweistimmiges Lied zu Beginn macht klar, was bei einer richtigen Spekulation wirklich zählt. "Genieße beim Aufstehen den Blick aus deinem Fenster, denn das könnte dein letzter Tag sein." Richtig, auf die Stimmung kommt es an! Der Konjunktiv der Todesnähe erzeugt Konjunkturen für alles, was man sich noch gönnen möchte.

Zum Baum werden beispielsweise. Auch im Theater, wenn es unbedingt sein muss. Träume haben Konjuntur, wenn es an das Letzte geht. Oder die Meditation, falls man doch etwas verspannt zu werden droht. Also wird im "Clever Project" floskelreich eine Publikumsmeditation eingeleitet, die alsbald im Nirwana einer Opernpersiflage aufgeht.

An dieser Stelle wird das Stück zu einer Perle der Ironie. Die sich noch vergrößert, sobald Hewelt zur Ukulele greift und erst zart, dann immer rockiger den immer gleichen Satz singt: "When I was young, smoking, fucking, drinking all the night, my mind was drugged." Auf die Sentimentalitätswerte des Rock 'n' Roll kann man bis heute ebenso gut wetten wie auf jene der Hochkultur.

Warum? Gut, dass die beiden als Antwort ihre Biografien erzählen. Erstens, weil das immer zieht und zweitens, weil wir dadurch unsere eigenen, endlichen Leben besser verstehen. Radek und Filip zogen gemeinsam aus, um den Gral zu finden, die Welt zu erobern. Sie litten Hunger und Zurückweisung, erfanden eine Heilmethode - und den ersten Projektor. Also hielten sie sich für den Nabel der Welt. Bis dunkle Wolken aufzogen und ein "Stagnator"-Monster über sie hereinbrach.

Wie das Clever Team diese Krise gemeistert hat, wird nicht verraten. Wohl aber etwas Offensichtliches: Dass hier eine so exzellente wie treffende Satire auf Krisen und emotionale Spekulation in unserem Kulturleben entstanden ist.

(Helmut Ploebst, DER STANDARD, 11.2.2013)


"Clever Project" ist noch bis 12. Februar im Wiener WUK zu sehen.

Link to the article:
derstandard.at/1360161312523/Es-koennte-dein-letzter-Tag-sein